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Fastenzeit mal anders erleben:BUS(S)-GOTTESDIENST

BUS(S)-GOTTESDIENST - ein Blick aus dem fahrenden Bus
Datum:
13. März 2018
Von:
Anja Baumer-Löw

„Einen Gottesdienst im Bus feiern – geht das?“ Natürlich, denn „Gott ist immer da, egal wohin du gehst“, wie es in einem Lied heißt, das wir natürlich während unseres BUS(S)-GOTTESDIENSTs zwischen Markt Bibart, Uffenheim und Bad Windsheim dann auch gesungen haben. Knapp 30 Jugendliche und Erwachsene nutzten im Rahmen der Reihe „Gottesdienste an besonderen Orten“ die Chance, sich bewusst Gedanken über den eigenen Lebensweg zu machen.

In vielen Gemeinden gehören Bußgottesdienste ja zum selbstverständlichen Programm während der Fastenzeit, sie werden von Jugendlichen aber nicht gern besuchen, weil sie ein schlechtes Image haben. Um erlebbar zu machen, dass es auch anders geht, lud der BDKJ im Dekanat Neustadt/Aisch zusammen mit der Hauptamtlichenrunde der Seelsorger/innen im Dekanat und dem Referat für Glaubensbildung in der Region VI daher am 11.03.2018 zu diesem Bußgottesdienst im Bus – kurz BUS(S)-GOTTESDIENST – ein.

An drei Haltestellen konnten Fahrgäste in den Bus einsteigen und wurde nach eineinhalb Stunden wieder zurück zum Ausgangspunkt gefahren. Los ging’s, wie so oft im richtigen Leben, mit Warten. Die Jugendlichen und Erwachsenen, die den Gottesdienst mitfeiern wollten, warteten gemeinsam an der Haltestelle, wo der Bus – in diesem Fall jedoch ausnahmsweise geplant – ein paar Minuten zu spät kam. Dadurch wurde in der Praxis erlebbar, welche Möglichkeiten es gibt, mit dem Warten umzugehen. Um sich sein eigenes Warteverhalten bewusst zu machen, gab’s einen kleinen Selbsttest.

Während der Fahrt gab es reichlich Gelegenheit, sich mit dem Nachbarn zu unterhalten, nachzudenken und aus dem Fenster zu schauen. Denn anders als in der Kirche, wo man immer die gleichen Wände sieht, bieten sich bei einer Busfahrt immer wieder neue, interessante Ausblicke. Dachte man beispielsweise angesichts der sich auf einem Papier kreuzenden Linien über Entscheidungen im eigenen Leben nach, fuhr der Bus gerade an verschiedenen Wegweisern vorbei und hielt an einer Kreuzung. Die Frage, wohin der Bus nun fährt, entschied der Busfahrer. Die Frage, welche Ziele jedeR Fahrgast in seinem Leben erreichen möchte, beantwortete jedeR für sich persönlich.

Als der Bus vom Supermarkt in Uffenheim wegfuhr, ging es natürlich ums Einkaufen und darum, wie unser Konsumverhalten die Lebens- und Arbeitsbedingungen anderer Menschen und unsere Umwelt beeinflusst. Passend dazu lief im Bus dann auch „Deine Schuld“ von „Die Ärzte“. Etwas verdutzt schauten die Fahrgäste an der Haltestelle „Festplatz“, als sich die Bustüren öffneten und fetzige Fetenhits in voller Lautstärke erklangen. Aber auch das war voll beabsichtigt, denn bis zur nächsten Haltestelle standen die Beziehung zu Familie und Freunden im Fokus der Betrachtungen.

Für die Mitfeiernden war dieser BUS(S)-GOTTESDIENST also eine gute Möglichkeit, das zu tun, was in der Fastenzeit „dran ist“, aber auf moderne Weise. Außerdem haben sie durch diese kleine Auszeit nicht nur sich selbst etwas Gutes getan, sondern unterstützen auch Mädchen in Indien: An den Haltestellen wurden auf Spendenbasis Fahrkarten für die Busfahrt verkauft. Mit dem Erlös können nun zwei Fahrräder für ein Waisenhaus in Cuddalore in Südindien beschafft werden. Zusammen mit anderen Spendenpartnern sorgt der BDKJ Neustadt/Aisch dafür, dass der drei km lange Schulweg der 23 Mädchen in der Einrichtung schneller, einfacher und sicherer wird.

Ein Hinweis für alle, die dabei waren und denen es gefallen hat, aber auch für diejenigen, die sich jetzt ärgern, nicht dabei gewesen zu sein: Am 16.06.2018 findet wieder ein Gottesdienst an besonderem Ort statt, dann in Iphofen im Weinberg. Beginn ist um 15.30 Uhr am Parkplatz des Hallenbades in Iphofen. Nähere Infos gibt‘s kurz vorher hier auf der BDKJ-Homepage.

Fernsehbeitrag über den Gottesdienst

Fernsehbeitrag über den Gottesdienst

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