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Seelsorgebereich Oberer Aischgrund:12 Mini-Pilger in Rom

Peterplatz in Rom
Datum:
10. Aug. 2024
Von:
Hannah Reeg und Jakob Bauereiß

12 Pilger aus dem Seelsorgebereich Oberer Aischgrund in Rom

Tag 1+2: Aaaa… Abfahrt, Aussendung, Ankunft, Akklimatisation

Am Sonntag, den 28.07., starteten wir 12 Pilger aus dem Seelsorgebereich Oberer Aischgrund unsere Wallfahrt nach Rom. Nachdem wir von unseren Familien und Tanja Sämann, die uns in der Organisation, Vorbereitung und Gestaltung unserer Pilgerfahrt stark unterstützt hat, in Emskirchen verabschiedet wurden, sammelten wir noch die Ministranten aus Oberasbach und Fürth auf und fuhren gemeinsam nach Erlangen. Dort fand der Aussendungsgottesdienst in der Heinrich-Lades-Halle mit unserem Erzbischof Herwig Gössl statt. Anschließend machten sich alle 19 Buse nacheinander auf den Weg nach Rom (da führen ja zum Glück alle Wege hin).  Nach der langen Vorbereitungszeit mit viel Planung, Vorbereitungstreffen und einer Team-Building-Aktion im Niedrigseilgarten in Markt Erlbach war es ein schönes Gefühl, dass es endlich losgeht. Vielen Dank an alle, die im Zuge unserer Geldsammelaktionen Geld für unsere Verpflegung in Rom gespendet oder uns in anderer Form unterstützt haben!

Nach 15-stündiger Busfahrt sind wir gegen Mittag in unserer Unterkunft in Rom angekommen. Dort wurden alle 1100 Bamberger Minis von der Steuerungsgruppe um Anja Baumer-Löw und Tobias Bienert begrüßt. Da die Bungalows noch nicht bezugsbereit waren, harrten wir noch etwas im Freien aus, gingen in den Supermarkt, spielten ein paar Kartenspiele und erkundeten das Gelände inklusive Pool. Nach dem Abendessen waren wir dann ziemlich erschöpft und gingen schon bald ins Bett.

Tag 3: „mit dir“ zur Papstaudienz

Am Dienstag war dann schon der große Tag der Papstaudienz. Nach dem Frühstück und der ersten Schicht Sonnencreme, fuhren wir mit dem Zug (von dem aus wir erste Blicke auf den Petersdom erhaschen konnten) in die Stadt und liefen zum Vatikan. Nach einem kurzen Aufenthalt ging es weiter Richtung Engelsburg. Da aufgrund des anstehenden Heiligen Jahres 2025 noch vieles renoviert wird, konnten wir einige der imposanten Figuren auf der Engelsbrücke leider nur erahnen. Nachdem wir ein Stück am Tiber entlanggelaufen sind, bogen wir in Richtung Piazza Navona ab. Leider waren auch dort die drei großen Brunnen mit Gerüsten umstellt, sodass es schwierig war einen guten Blick auf die kunstvollen Meisterwerke zu bekommen. Um der Sonne für einen Moment zu entkommen, machten wir einen Stopp in der St. Agnes Kirche und bewunderten ihre Wandgemälde. Überall trafen wir andere Minstrantengruppen und machten Selfies mit Minis aus anderen Bistümern. Am frühen Nachmittag machten wir uns auf den Rückweg zum Vatikan für die anstehende Papstaudienz. Über den Eingang an der Porta Angelica sind wir nach nicht allzu langem Warten auf den Petersplatz gekommen und konnten in den ersten Reihen vor dem Petersdom Platz nehmen. Die Zeit, bevor es losging, konnten wir für das Schreiben von Postkarten (wir hoffen, sie sind mittlerweile angekommen) verwenden. Außerdem wurde durch das Vorprogramm und die immer größer werdende Menge an Ministranten auf dem Petersplatz die Stimmung zunehmend feierlicher. Früher als erwartet war es soweit: Papst Franziskus wurde angekündigt und tourte in seinem Papamobil durch die 50 000 jubelnden Ministranten.

Nachdem wir den Heiligen Vater auf diese Weise von sehr nahe sehen konnte, feierten wir eine Vigil zu unserem Wallfahrtsthema „mit dir“ mit ihm (und mit IHM), die durch viele Lieder und Gebete auf unterschiedlichsten Sprachen ausgeschmückt wurde. Zum Schluss sprach uns der Papst Gottes Segen zu und verabschiedete sich persönlich von zahlreichen Ministranten. Bevor dann auch wir Ministranten alle den Petersplatz verließen, sangen wir noch einige Lieder mit der Band. Nach dem Abendessen ging es zurück in unsere Unterkunft, wo wir zum Tagesabschluss unsere Eindrücke des Tages gemeinsam sammelten.

Tag 4: Zu Besuch im Garten des Papstes

Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Bus an den Albaner See im Süden Roms, um dort den päpstlichen Sommersitz zu besuchen und dem Trubel der Großstadt zu entkommen. Nach unserer Ankunft in Castel Gandolfo sind wir durch das Dorf geschlendert und haben den Palast bewundert, bevor wir auch letzteres mit den vatikanischen Gartenanlagen machten. Es fiel uns nicht schwer, uns vorzustellen, dass Papst Benedikt gerne in diesen unterwegs war. Umso froher waren wir, dass sie Papst Franziskus nach seinem Amtsantritt für die Öffentlichkeit zum Besuch freigegeben hat. Anschließend aßen wir gemeinsam in einer der schönen Gassen zu Mittag. Vier von uns machten sich danach an den Abstieg zum Lago Albano, um in dem von Bergen umgebenen See etwas Abkühlung zu finden. Der Rest blieb im Dorf und genoss den Anblick des Sees (oder des Meeres auf der anderen Dorfseite) und ein leckeres Eis. Am frühen Abend war der Bus unser Wiedervereinigungspunkt und wir kehrten zu unserer Unterkunft zurück. Dort tobten wir uns vor dem Abendessen noch am Pool aus. Zu später Stunde feierten wir mit den anderen Ministranten aus dem Bistum eine Nachtandacht mit Erzbischof Herwig Gössl und ließen den Tag damit ausklingen.

Tag 5: Vier Basiliken für ein Halleluja

Am Donnerstag waren wir nach einer kurzen Morgenandacht wieder in Rom unterwegs. Am Vormittag sind wir am Tiber entlang zur St. Pauls Kirche spaziert. Auf dem Weg konnten wir eine Tanzcrew bestaunen und bejubeln. Als wir in der Basilika ankamen, feierten andere Bistümer gerade ihren Abschlussgottesdienst und so konnten wir nach dessen Ende unter musikalischer Begleitung durch die Band die riesigen Mosaike und Altäre der vatikanischen Kirche bewundern. Danach führte uns unser Weg an die Pyramide des Cestius, entlang der aurelianischen Mauer aus dem 3. Jahrhundert n.Chr. zum Circus Maximus, wo früher für alle Bewohner der Stadt Rom Platz war, um sportlichen Wettbewerben beizuwohnen. Auch wir haben ein paar Runden auf der Rennbahn gedreht (na gut… nur eine halbe, aber nur weil wir ja schon wieder lange unterwegs waren… und weil keine 250 000 Zuschauer da waren, die uns angefeuert haben… und weil wir weiter zur Lateran-Basilika für unseren Abschlussgottesdienst mussten). Da zwei unserer Ministrantinnen in diesem Gottesdienst mit den Bistümern Würzburg und Bamberg ministrieren durften, waren wir schon früh genug in der Erzbasilika San Giovanni und hatten die Gelegenheit die über vier Meter großen Statuen der zwölf Apostel Jesu zu betrachten. Nach dem Vorprogramm, das für eine großartige Stimmung in der päpstlichen Basilika sorgte, feierten wir einen beweg(end/t)en Gottesdienst mit den Bischöfen Herwig Gössl und Franz Jung. Auch nach dem Gottesdienst war die Stimmung sehr ausgelassen und so sangen wir noch ein paar Lieder mit der Band, bevor wir uns zum Abendessen aufmachten. Lecker verköstigt und gut gestärkt ging es am Abend weiter in Richtung Kolosseum, das bei einsetzender Dunkelheit und guter Beleuchtung schon von weitem gut zu sehen war. Dort haben wir schöne Bilder gemacht, bevor wir durch die nächtlichen Straßen zum Hauptbahnhof gezogen sind. Auf dem Weg konnten wir dann noch einen Blick auf die letzte ausstehende der vier päpstlichen Basiliken Roms werfen: die Basilica Papale di Santa Maria Maggiore. Zurück in unserer Unterkunft spielten wir noch bis spät in die Nacht und verbrachten so gemeinsam den letzten Abend in Rom.

Tag 6: Von Obelix mit seinen Hinkelsteinen, Modemarken und der Treppe vierer Völker

Der nächste Morgen war dann auch schon der Beginn des letzten Tages in der Heiligen Stadt. Wir mussten früh raus, um alles Gepäck rechtzeitig in den Bussen verstauen zu können. Mit diesem Hinkelstein nach einer kurzen Nacht aus dem Weg legten wir uns leider selbst vier weitere Hinkelsteine in den Weg. So wurde ein Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel beim Busbeladen eingesperrt. Bei der Schlüsselabgabe sperrten wir nacheinander Jakobs Handy und den Kilian in unsere Bungalows ein (wir mussten jeweils den Schlüssel wieder zurückholen) und vergaßen dann auch noch einen Rucksack. Wie Obelix schafften wir es mit diesen Hindernissen fertig zu werden und Richtung Vatikan aufzubrechen. Dort teilten wir uns in drei kleine Gruppen auf. Während die einen die 73 Postkarten fertigstellten, frankierten (weil sie nach Franken geschickt werden sollten) und am Vatikanischen Postamt aufgaben, besorgten sich andere Souvenirs oder gestalteten ein T-Shirt im Deutschen Wallfahrtszentrum. Gegen Mittag brachen wir dann zu noch ausstehenden Sehenswürdigkeiten auf. Über das Pantheon ging es zum Trevi-Brunnen, der zum Glück schon vor zehn Jahren von einer italienischen Modemarke renoviert wurde und so schon vor dem Heiligen Jahr in vollem Glanz strahlte - ebenso das nächste Highlight. Die Spanische Treppe, welche in einer verzwickten Konstellation erbaut wurde und zur Kirche der Allerheiligsten Dreifaltigkeit hinaufführt, wurde vom Vatikan in Auftrag gegeben, wie die Kirche, zu der sie führt, von französischen Geldern finanziert, in Italien gebaut und nach einem vierten Land benannt. Unsere Tour endet auf dem Platz des Volkes, wo wir auch den letzten der vielen Obelisken (fast Obelix) Roms, die wir im Laufe der Woche gesehen haben, bewunderten. Voller Eindrücke kehrten wir für das Abendessen in unsere Unterkunft zurück. Dann hieß es auch schon: Ab in die Busse und Abfahrt Richtung Heimat.

Nach einer anstrengenden, aber vielmehr erlebnisreichen Woche mit Höhepunkten wie der Papstaudienz, dem Besuch in Castel Gandolfo und unserem Abschlussgottesdienst in der Basilika San Giovanni, kehrte im Bus bald Ruhe ein. Am nächsten Morgen wurden wir von heftigem Regen in Österreich begrüßt, der uns nochmal die Gelegenheit gab die gemachten Fotos aus dem warmen Italien anzuschauen und die Woche Revue passieren zu lassen. Zu Mittag ging unsere Pilgerreise dann -wie sie begonnen hat- in Emskirchen zu Ende, wo wir von unseren Familien begrüßt wurden.

Abschließen muss man diesen Bericht mit einem Zitat unserer Bus-Bingo-Gewinner: Du bist noch nie geflogen, oder? Nee… außer mit‘m Fahrrad halt.

Vielen Dank an die zehn Minis, die mit uns in Rom waren. Danke für die schöne Zeit „mit dir“!
Basilika Santa Maria Maggiore
Castel Gandolfo
Kolosseum Rom