UFFENHEIM – Schnelle Beats dringen aus dem Innenraum der Herz-Jesu-Kirche. Das sind keine Orgelklänge und auch keine Band, die einen Gottesdienst begleitet. An der Kirchentür stehen Kinder und Jugendliche an, um sich ihr Bändchen für den Einlass zu sichern. Auf dem Vorplatz sind Stände für Getränke, Gegrilltes und Crêpes aufgebaut. Es ist die erste Jugenddisko – und die macht den Kirchenraum zu Partyzone und Chillbereich. Feiern und über Gott nachdenken: beides geht.

„come together“ ist das Motto. „Es ist wieder Zeit für Musik – Party – Leute treffen – Feiern bis in die Morgenstunden.“ So wurde für die Veranstaltung für Jugendliche ab zwölf Jahren geworben: in den Kirchengemeinden, aber auch in Schulen. Bewusst sollte die Disko am 07.05.2022 für alle offen sein.

Der Uffenheimer Pfarrer und Ansbacher Dekan Gerd-Richard Neumeier hatte die Idee. Laut deutscher Bischofskonferenz solle neuer Raum für Jugendliche erschlossen werden. So wurde die Kirche zur Partyzone. Jetzt sitzt er am Einlass und ist begeistert. In der ersten Stunde wollten bereits 73 Kinder- und Jugendliche in die Kirche, bis zum Ende wurde es 149.

Unterstützung hat er sich bei Tanja Saemann von der Fachstelle für katholische Kinder- und Jugendarbeit im Dekanat Ansbach sowie dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend Ansbach, der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) Ansbach und der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) Uffenheim geholt. Die Jugenddisko ist auch Teil der Firmvorbereitung im Seelsorgebereich Oberer Aischgrund, für die Bad Windsheims Pastoralreferent Ludger Mennes zuständig ist. Auch hier werden neue Wege beschritten. Es gibt nur noch wenige feste Termine, dafür viele Angebote. „Es soll so attraktiv werden, dass auch andere kommen wollen“, erklärt Mennes.

Fotoboxen, SaftPong und weitere Aktionen sorgen dafür, dass sicher keine Langeweile aufkommt. Die meisten feiern aber auf der Tanzfläche ab: zur Musik von DJ pheelin (Philipp Rosner) und DJ Merseyside (Philipp Ott), die Tanzbares von Electronic Dance Music bis zu Hip Hop und Party Classics auflegen.

Es soll bewusst kein Gottesdienst sein, aber spirituelle Impulse gibt es. Vor der Kirche ist eine Plakatwand mit Fragen aufgebaut. Schule abschaffen, das würden beispielsweise einige sofort in die Tat umsetzen, wenn sie Papst wären.

Die Idee der Jugenddisko kommt gut an. Die 13-jährige Sophie Schreiber fand es super, gerade nach der langen Zeit der Corona-Beschränkungen. „Das ist krass, dass das in der Kirche ist.“